SCHWARZSPECHT,
BLACK WOODPECKER
Der Schwarzspecht (Dryocopus martius) zählt innerhalb der Familie der Spechte (Picidae) zur Gattung Dryocopus.
Der Schwarzspecht ist knapp krähengroß und schwarz. Er erreicht eine Körperlänge von etwa 40 bis 46 Zentimeter, eine Flügelspannweite von 67 bis 73 Zentimeter sowie ein Gewicht von etwa 250 bis 370 Gramm. Zwischen dem Männchen und dem Weibchen besteht ein leichter Dimorphismus, indem bei dem Männchen deutlich ein kräftiger rot gefärbter Scheitel oder eine rote Kappe von der Stirn bis zum Nacken zu sehen ist, während bei dem Weibchen nur ein roter Nackenfleck sichtbar ist. Im Gesicht sieht man markante kräftig weiß gefärbte Augen. Das Gefieder zeigt eine glänzend schwarze Farbe. Der Schnabel ist besonders kräftig und ist dolchartig geformt und weist eine weißgelbliche Färbung auf. Als unser größter einheimischer Specht kann nur der Schwarzspecht mit seinem außerordentlich kräftigen Meißelschnabel regelmäßig seine Bruthöhle in das harte Buchenholz zimmern. Beim Klettern halten nicht nur die kräftigen Krallen den Vogelkörper, auch die besonders widerstandsfähigen Schwanzfedern stützen ihn ab. Mit ihren harten Federstrahlen verhindern die Schwanzfedern ein Abrutschen. Die Extremitäten sind hellgrau bis dunkelgrau geschönt und enden in vier Zehen, von denen zwei Zehen nach hinten zeigen und zwei Zehen nach vorn. Die Zehen sind kurz und kräftig und sind mit gebogenen festen, scharfen Krallen ausgestattet. Mit diesen Krallen kann er sich fest in der rauen Rinde oder auch an glattrindigen Baumstämmen verkrallen sowie geschickt und gewandt an den Bäumen hoch klettern, der Schwanz bietet Stütze und Gleichgewicht. Im Flug erkennt man bei dem Männchen deutlich ausgeprägte gerundete Flügel mit gefingerten Enden. Der Hals erscheint im Flug sehr schlank. Wie schon oben erwähnt sind die Geschlechter nur durch die rote Kappe und den roten Nackenfleck zu unterscheiden, sonst sind das Männchen und das Weibchen in Größe, Färbung und Aussehen identisch. Die Jungvögel sind in ihrem jugendlichen Federkleid mehr durch ihre braunschwarze Färbung zu erkennen. Der Schwarzspecht zeigt einen kräftigen Flug. Obwohl er groß und schwer ist, so wirkt der Schwarzspecht mit seinen breiten Flügeln und seinem dünnen Hals recht schlank in der Luft. Der Flug ist mehr geradlinig. Dabei werden keine Wellenbahnen ausgeführt. Der Kopf ist im Flug hoch gereckt. Die Flügelschläge sind meist unterhalb der Körperlinie. Vor der Landung schwenkt der Schwarzspecht mit kurzem Flügelschwirren nach oben. Der Flug des Schwarzspechtes ähnelt eher dem des Eichelhähers (Garrulus glandarius).
Der Schwarzspecht ist in geschlossenen Hochwäldern mit Buche, Fichte oder Kiefer nicht selten. Im Winter kommt der Schwarzspecht auch in Gärten oder Vorstadtparks. In vielen Gebieten Europas ist das Vorkommen des Schwarzspechtes vor allem mit Bergland verbunden, in Nordwesteuropa ist er aber auch im Tiefland häufig. Der Schwarzspecht brütet von Nordspanien nach Osten über Frankreich nordwärts bis Skandinavien, Sibirien sowie Ostasien und Nordasien sowie bis Japan. Er fehlt aber in den meisten Teilen Italiens, in Großbritannien, Griechenland und in Island. In Deutschland ist der Schwarzspecht in großen Waldungen weit verbreitet. Im Norden Mitteleuropas und in Frankreich ist eine Tendenz der Zunahme und Arealerweiterung zu beobachten. Der Schwarzspecht ist ein Standvogel und ein Strichvogel. Er brütet mit Vorliebe in großen Altholzbeständen mit großen, glattrindigen Stämmen wie zum Beispiel Buchen, Tannen, Pinien und alte Kiefern, vorausgesetzt, dass zwischen den Bäumen ein großer Abstand besteht. Als Nahrungsgebiete bevorzugt der Schwarzspecht aufgelockerte Nadelwälder und Mischwälder mit alten, kranken und abgestorbenen Bäumen sowie vermodernden Baumstümpfen. Des weiteren findet man den Schwarzspecht in der Taiga, die Hölzer aller Größen und Arten aufweist.
Schwarzspechte führen eine monogame Einehe. Die Paarungszeit und die Brutsaison finden in den Monaten von April bis Juni statt. Während dieser Zeit kommt es nur zu einer Jahresbrut. Das Männchen beeindruckt das Weibchen durch zarte Balzrufe und durch eine Reihe sehr schneller Schnabelhiebe auf trockenen Baumstämmen, wodurch ein sonores Trommeln erzeugt wird. Wenn sich das Weibchen und das Männchen gefunden haben, dann veranstalten sie gemeinsam ein Konzert, balancieren den Kopf kreisend hin und her und Reiben die Schnäbel aneinander. Schließlich führt das Männchen das Weibchen zum Nistplatz, den das Männchen vorher ausgesucht hat. Das Nest wird in einem Stamm eines gesunden oder kranken Baumes gezimmert. Es handelt sich im allgemeinen um eine Nesthöhle, die eine große ovale Öffnung, etwa 9 mal 12 Zentimeter, aufweist. Die Nisthöhle befindet sich meist in einer Höhe zwischen vier und 15 Metern und wird vor allem in Buchen, aber auch in Kiefern und seltener in anderen Bäumen wie Tanne, Fichte oder Lärche angelegt. Manchmal bezieht der Schwarzspecht auch alte Höhlen, die er nur etwas zu säubern braucht. Der Schwarzspecht benötigt zum Fertigstellen einer neuen Bruthöhle in Weichhölzern etwa 14 Tage, in Buchen dauert es etwa 23 bis 28 Tage. Beim Außenbau wechseln sich das Männchen und das Weibchen meist zu gleichen Teilen ab, der Innenausbau ist meistens die Aufgabe des Weibchens. An Buchen sind bis zu 17 Schnabelhiebe notwendig, um einen einzigen Span zu lösen. Beim Bau einer Buchenhöhle werden etwa 10.000 Späne produziert. Die größten Bruthöhlen sind etwa elf Zentimeter lang, zwei Zentimeter breit und drei bis fünf Millimeter dick. Der eigentliche Legebeginn ist frühestens ab Anfang April.
Das Weibchen legt drei bis fünf weißliche Eier oder zwei bis sechs weißliche Eier. Das Weibchen und das Männchen wärmen abwechselnd die Eier, meistens wärmt das Männchen die Eier mehr. Die Inkubation der Eier beträgt etwa 12 bis 14 Tage lang. Die Nestlingszeit dauert bis zum Flüggewerden der Jungvögel ungefähr 27 bis 28 Tage, manchmal sogar länger. Das Weibchen und das Männchen kümmern sich um die Aufzucht der Jungvögel. Sie werden während dieser Zeit reichlich mit Nahrung in Form von allerlei Insekten versorgt. Die Jungvögel weisen im Gegensatz zu den Altvögeln ein braunschwarzes Gefieder auf. Die Lebenserwartung des Schwarzspechtes kann unter günstigen Umständen in der Natur von bis zu zehn Jahren betragen.
The black woodpecker (Dryocopus martius) belongs to the genus Dryocopus within the family of the woodpeckers (Picidae).
The black woodpecker is just about the size of a crow and black. It reaches a body length of about 40 to 46 centimeters, a wingspan of 67 to 73 centimeters and a weight of about 250 to 370 grams. Between the male and the female there is a slight dimorphism, in that the male has a distinctly red-colored crown or a red cap can be seen from the forehead to the nape of the neck, while in the female only a red patch on the neck is visible. On the face you can see distinctive, strong white colored eyes. The plumage shows a glossy black color. The beak is particularly strong and shaped like a dagger and has a yellowish-white color. As our largest native woodpecker, only the black woodpecker, with its extraordinarily powerful chisel beak, can regularly carve its breeding cave into the hard beech wood. When climbing, it is not only the strong claws that hold the bird's body, the particularly resistant tail feathers also support it. With their hard spring rays, the tail feathers prevent slipping. The extremities are light gray to dark gray and end in four toes, of which two toes point backwards and two toes forward. The toes are short and strong and have curved, firm, sharp claws. With these claws, he can firmly claw himself in the rough bark or on smooth bark tree trunks and climb up the trees with skill and agility, the tail provides support and balance. In flight, one can see clearly pronounced rounded wings with fingered ends in the male. The neck appears very slender in flight. As mentioned above, the sexes can only be distinguished by the red cap and the red patch on the neck, otherwise the male and the female are identical in size, color and appearance. The young birds are more recognizable in their youthful plumage by their brown-black color. The black woodpecker shows a powerful flight. Although it is large and heavy, the black woodpecker, with its broad wings and thin neck, appears quite slender in the air. The flight is more straight forward. There are no wave tracks. The head is up in flight. The wing beats are mostly below the body line. Before landing, the black woodpecker swings upwards with a brief flutter of wings. The flight of the black woodpecker is more similar to that of the jay (Garrulus glandarius).
The black woodpecker is not uncommon in closed high forests with beech, spruce or pine. In winter, the black woodpecker also comes into gardens or suburban parks. In many areas of Europe, the occurrence of the black woodpecker is mainly associated with mountainous areas, but in north-western Europe it is also common in the lowlands. The black woodpecker breeds from northern Spain to the east via France north to Scandinavia, Siberia as well as East Asia and North Asia as well as Japan. But it is absent in most parts of Italy, Great Britain, Greece and Iceland. In Germany, the black woodpecker is widespread in large forests. In the north of Central Europe and in France a tendency to increase and area expansion can be observed. The black woodpecker is a resident bird and a line bird. It prefers to breed in large stands of old wood with large, smooth-barked trunks such as beeches, firs, pines and old pines, provided that there is a large distance between the trees. The black woodpecker prefers loosened coniferous forests and mixed forests with old, sick and dead trees as well as decaying tree stumps as feeding areas. The black woodpecker is also found in the taiga, which has woods of all sizes and types.
Black woodpeckers lead a monogamous marriage. The mating season and the breeding season take place in the months from April to June. During this time there is only one annual brood. The male impresses the female with delicate courtship calls and a series of very fast beak blows on dry tree trunks, which creates a sonorous drumming. When the female and the male have found each other, they hold a concert together, balance their heads in a circling back and forth and rub their beaks together. Finally, the male leads the female to the nesting site that the male has chosen beforehand. The nest is made in a trunk of a healthy or diseased tree. It is generally a nest cavity that has a large oval opening about 9 by 12 centimeters. The nest cavity is usually between four and 15 meters high and is mainly made in beeches, but also in pines and, more rarely, in other trees such as fir, spruce or larch. Sometimes the black woodpecker also moves into old caves that he just needs to clean up a little. Theblack woodpecker needs about 14 days to complete a new breeding cave in softwood, in beech it takes about 23 to 28 days. When it comes to the exterior, the male and the female usually alternate in equal parts; the interior is usually the job of the female. It takes up to 17 beak cuts on beech trees to loosen a single chip. When building a beech cave, around 10,000 shavings are produced. The largest breeding caves are about eleven inches long, two inches wide and three to five millimeters thick. Laying actually begins at the beginning of April at the earliest. The female lays three to five whitish eggs or two to six whitish eggs. The female and the male take turns to warm the eggs, mostly the male warms the eggs more. The eggs are incubated for about 12 to 14 days. The nestling period takes about 27 to 28 days, sometimes even longer, before the young birds fled. The female and the male take care of the rearing of the young birds. During this time they are provided with plenty of food in the form of all kinds of insects. In contrast to the adult birds, the young birds have a brown-black plumage. The life expectancy of the black woodpecker in the wild can be up to ten years under favorable circumstances.