TURMFALKE
Jagd- und Parungsbeobachtungen
In Januar hatte ich das Glück einen Turmfalken (Falco tinnunculus)
Weiblich beim Fressen ihre Beute beobachten zu dürfen. Ein paar Minuten brauchte Sie und blieb schön sitzen. Eine schöne Fotoserie ist dabei entstanden.
Im offenen Kulturland lebende Turmfalken ernähren sich überwiegend von Kleinsäugern wie Wühlmäusen und Echten Mäusen. In Städten lebende Turmfalken nehmen daneben auch kleine Singvögel, meist Haussperlinge. Welche Tiere den Hauptteil der Beute ausmachen, ist abhängig von den lokalen Gegebenheiten. Untersuchungen auf der Insel Amrum haben gezeigt, dass Turmfalken dort bevorzugt Schermäuse jagen. Anders als in europäischen Großstädten kann die Feldmaus in kleineren Städten den Hauptanteil an der Beute ausmachen. Der Turmfalke nimmt auch mitunter Eidechsen (mit größerem Anteil in südeuropäischen Ländern), teilweise Regenwürmer und einen deutlichen Anteil an Insekten wie Heuschrecken und Käfer als Nahrung. Auf diese Beutetiere greifen brütende Turmfalken zurück, wenn die Kleinsäugerbestände zusammenbrechen. Auch ausgeflogene Jungvögel ernähren sich zuerst von Insekten und größeren Wirbellosen und wechseln erst mit zunehmender Jagderfahrung zu Kleinsäugern.
Ein frei fliegender Turmfalke benötigt täglich etwa 25 % seines Körpergewichts als Nahrungsmenge. An verunfallten Vögeln durchgeführte Untersuchungen haben gezeigt, dass Turmfalken im Schnitt etwa zwei unverdaute Mäuse im Magen haben.
Der Turmfalke ist ein sogenannter Griffhalter, der seine Beute mit den Fängen packt und durch einen Biss in den Nacken tötet. Die Jagd erfolgt teilweise als sogenannte Ansitzjagd, bei der der Falke von Weidepfählen, Telegrafenmasten oder Ästen aus nach Beute späht. Typisch für den Turmfalken aber ist der Rüttelflug. Dies ist eine hochspezialisierte Form des Ruderfluges, bei der der Falke eine Zeit lang über einem bestimmten Ort in der Luft "steht". Diese Flugform, bei der der Vogel heftig mit den Flügeln schlägt, ist energetisch aufwendig. Bei stärkerem Gegenwind hat der Turmfalke dabei ein Verhalten entwickelt, mit dem er Energie spart. Während der Kopf über dem Fixpunkt bleibt, lässt er seinen Körper innerhalb von Bruchteilen von Sekunden lang nach hinten gleiten, bis der Hals maximal gestreckt ist. Mit Flügelschlägen fliegt er dann wieder aktiv nach vorne, bis der Hals wieder maximal gekrümmt ist. Der Energiegewinn gegenüber einem kontinuierlichen Rütteln beträgt 44 %. Der Rüttelflug wird immer über solchen Stellen ausgeführt, auf denen aufgrund der für sie erkennbaren Urinspuren besonders viele Beutetiere zu vermuten sind.
Die Luftjagd wird von Turmfalken nur unter besonderen Bedingungen praktiziert. Sie kommt vor, wenn in Städten lebende Turmfalken Singvogelschwärme überraschen können, sowie auf landwirtschaftlich genutzten Flächen, wenn sich dort größere Trupps kleiner Vögel einfinden. Einige Stadtfalken scheinen sich zu einem großen Teil auf die Vogeljagd umgestellt zu haben, um in städtischen Habitaten zu überleben. Zumindest einzelne Individuen erbeuten regelmäßig die Nestlinge verwilderter Haustauben.
Gelegentlich kann man auch junge Turmfalken beobachten, wie sie auf frisch gepflügten Äckern nach Regenwürmern suchen.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Turmfalke
Common Kestrel
Hunting and mating
In January I was lucky enough to see a female kestrel (Falco tinnunculus) while eating her prey. She took a few minutes and stayed seated. A beautiful series of photos was created.
Kestrels living in open cultivated land feed mainly on small mammals such as voles and real mice. Kestrels living in cities also take small songbirds, mostly house sparrows. Which animals make up the main part of the prey depends on the local conditions. Studies on the island of Amrum have shown that kestrels prefer to hunt water voles there. Unlike in major European cities, the field mouse can make up the majority of the prey in smaller cities. The kestrel also eats lizards (with a larger proportion in southern European countries), sometimes earthworms and a significant proportion of insects such as grasshoppers and beetles as food. Breeding kestrels fall back on these prey when the small mammal populations collapse. Even young birds that have flown out first feed on insects and larger invertebrates and only switch to small mammals with increasing hunting experience.
A free-flying kestrel needs around 25% of its body weight as food every day. Investigations carried out on accident birds have shown that kestrels have an average of two undigested mice in their stomachs.
The kestrel is a so-called handle holder that grabs its prey with its fangs and kills it with a bite in the neck. The hunt is sometimes carried out as a so-called stand-up hunt, in which the falcon peeks for prey from pasture stakes, telegraph poles or branches. Typical for the kestrel is the shaking flight. This is a highly specialized form of rowing flight in which the falcon "stands" over a certain place in the air for a while. This form of flight, in which the bird flaps its wings violently, is energetically expensive. When there is a strong headwind, the kestrel has developed a behavior that saves energy. While the head remains above the fixed point, it lets its body slide backwards for fractions of a second until the neck is maximally stretched. With flaps of its wings, it then actively flies forward again until the neck is maximally curved again. The energy gain compared to continuous shaking is 44%. The shaking flight is always carried out over those places where, due to the traces of urine that they can recognize, a particularly large number of prey animals can be assumed.
Kestrels only practice aerial hunting under special conditions. It occurs when kestrels living in cities can surprise flocks of songbirds, and in agricultural areas when larger groups of small birds gather there. Some city hawks appear to have switched, in large part, to bird hunting in order to survive in urban habitats. At least individual individuals regularly prey on the nestlings of feral domestic pigeons.
Occasionally young kestrels can also be seen looking for earthworms in freshly plowed fields.